Europäische Städte

Europäische Städte

Toulouse

In Toulouse ist man von einer über 2000 Jahren zurück reichenden Geschichte umgeben. Meine Entdeckung der Stadt war rein visuell. Angezogen von der fremden und mir eigenartig erscheinenden Architektur und Farbigkeit der Stadt, ging ich mit dem Blick eines Flaneurs vor. Absichtslos öffnete ich mich den Eindrücken und überließ mich der Führung des Lichtes, das den Gegenständen Form, Struktur und Farbe verlieh. Diese Gegenwart in seinen Formen und Strukturen zu erfassen war meine künstlerische Absicht.

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Eine Straße – die Rue du Taur – beeindruckte mich besonders. Eine schmale, hohe Backsteinfassade mit einem Glockengiebel zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war der Eingang zur Eglise du Taur. Nach innen öffnet er sich zu einem weiten dunklen Raum. Die schmale Fassade der Eglise du Notre Dame, die im Abendlicht in einem kräftigen Rot aufleuchtet, blieb mir im Gedächtnis. Ich beschäftigte mich mit der Geschichte der Stadt und stieß dabei auf das Tolosanerkreuz, ein goldenes gleichschenkliges Kreuz auf rotem Feld. Von den geometrischen Strukturen der Heraldik ausgehend, wählte ich eine quadratische Form für die Visualisierung. Die erste Bild-Komposition bestand darin, die Fassade der Eglise du Taur in die Mitte der quadratischen Leinwand zu setzen und zu beiden Seiten Straßenzüge in perspektivischer Verkürzung darzustellen.

In einer späteren Phase isolierte ich die senkrechten Segmente des Quadrates. Die sich daraus ergebenden schmalen Formate, bilden Ausschnitte, die den Bildraum dynamisieren. Die Magie der Orte wird verdeutlicht durch das starke Licht, das seine Bahn durch die engen Straßen und Gebäude zieht und auf dem Boden aufblitzt, während sich in den dunklen Schatten die Konturen der Stadt vermischen.

Für einen Moment offenbart sich die fremde Stadt, um sich dann wieder in ihrem Geheimnis zu verschließen.

EVELYN KUWERTZ, Toulouse

Barcelona

Paris und Rom

In dem Aquarell und dem Ölbild mit dem Titel  ROM werden in Form einer Montage die Gebäude der Stadt und ein Zitat der Kunst miteinander verbunden, einerseits wird die Stadt dargestellt und zugleich auch ihre kulturelle Tradition – denke ich an Rom, haben ich auch die Gemälde und Skulpturen der Stadt vor Augen. In den Bildern werden die verschiedenen Bildelemente gebündelt, das helle Licht in einem grossen Viereck, die wuchtigen Gebäude im Schattenriss und in perspektivischer Verkürzung. Im Vordergrund des Bildes wird der sich im Fall befindlichen St. Paul dargestellt, die Gestalt, aus dem Bild „Die Bekehrung Pauli“ von Caravaggio (Collezione Odescalchi Balbi Rom) entnommen. Ein melancholischer Grundton der Vergänglichkeit vermitteln diese in der Grisailletechnik gehaltenen Romkompositionen.